Berufsbild

Farben schaffen Atmosphären auf der Bühne, Farben können aber auch im Kostüm Personen und Rollen in hervorragender Weise charakterisieren. Der Beruf Kostümfärber:in oder Kostümmaler:in muss am Theater eher von der handwerklichen als von der industriellen Seite betrachtet werden.

Die Stoffe sind oft empfindlich oder sehr kostbar und vertragen kein häufiges Färben und Entfärben. Nicht selten müssen Druckschablonen für Stoffdrucke erstellt oder Stoffe freihändig nach Vorlage bemalt werden, auch mit Air-Brush werden sehr häufig textile Materialien bearbeitet. Zu den Arbeiten gehören auch das kunstvolle „Verdrecken“ und künstliche „Altern“ von Kostümen, Accessoires und Kopfbedeckungen sowie von Schuhen und Stiefeln.

Voraussetzungen und Ausbildung

Die wichtigste Voraussetzung für diesen Beruf ist Fantasie und Kreativität. Kostümfärber:innen sollten ein besonderes Gefühl für Farben und die Geduld mitbringen, punktgenau nach Farbmuster Stoffe oder Schuhe zu färben oder zu bemalen. Kleinste Abweichungen vom vorgegebenen Muster in der Farbe können eine Farbe im Bühnenlicht vollkommen anders erscheinen lassen als vorgesehen. Gute Färber:innen müssen dies bereits im Vorfeld bemerken.

Dabei sollten sie über ein ausgeprägtes Wissen in Kulturgeschichte und in Stil- und Materialkunde verfügen. Auch einschlägige handwerkliche Fähigkeiten sind von Vorteil. Formal bestehen keine festgeschriebenen Voraussetzungen für diesen Beruf. Der Erwerb der Gesellenprüfung im Schneiderhandwerk ist jedoch zu empfehlen. Die Prüfung zum Gewandmeister:in oder ein Studium zum Kostümbildner:in erhöhen die Einstellungschancen beträchtlich. Auch eine Ausbildung in Mode- oder Kostümdesign ist eine Basis.