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Was macht ein:e Regieassistent:in?

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10 Fragen an eine Regieassistentin

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Die Freuden und Leiden eines jungen Regieassistenten

Mein Tagesablauf als Regieassistent

Text: David Heiligers

8:00 Kurz bevor der Wecker klingelt: SMS von einem Schauspieler, der sich für die heutige Probe krank meldet. Anrufen, ihn zum Arzt schicken oder einen Termin für ihn ausmachen.
8:30 Telefonat mit Regisseur und Änderung des Probenplans ohne den kranken Darsteller.
8:45 Schauspieler:innen, Team und das Theater über Probenplanänderungen informieren.
9:00 Regisseur ruft an, weil ihm ein paar Requisitenwünsche eingefallen sind, die er für die Vormittagsprobe unbedingt noch braucht. Mit Bühnenbildassistent absprechen und in Requisite anrufen (gleichzeitig Frühstücken).
9:15 Während des Duschens klingelt das Handy, eine Schauspielerin spricht auf die Mailbox, dass sie vor der Abendvorstellung gerne ihren Text durchsprechen würde und außerdem noch drei Karten für Freunde braucht.
9:30 Mit dem Fahrrad Richtung Probebühne (währenddessen etwa zwei bis drei SMS).
10:00 Probebühne checken, Licht- und Tonpult anschmeißen, Requisiten einrichten, Nebelmaschine vorbereiten, dabei telefonisch Karten für Schauspielerin organisieren.
10:15 Kurze Besprechung mit Regisseur über den derzeitigen Probenstand.
10:30 Alle Schauspieler:innen für Probenbeginn zusammentrommeln.
10:30 – 15:00 Probe: szenische Vorgänge und Textänderungen mitschreiben (Regiebuch und Textfassung), Licht/Ton steuern, Text für kranken Schauspieler einsprechen, Nebelmaschine reparieren, Regisseur beruhigen (währenddessen etwa vier bis fünf SMS).
15:00 Ende der Vormittagsprobe: Plan für nächsten Tag ansagen und telefonisch an Betriebsbüro durchgeben, mit Hospitant:innen Probebühne aufräumen und Abendprobe besprechen. Danach mit dem Fahrrad Richtung Theater (währenddessen etwa sechs bis sieben SMS).
16:00 KBB-Sitzung mit allen Abteilungen zur wöchentlichen Planung und Disposition. Anschließend Gelegenheit nutzen und von der Tonabteilung ein fehlendes Kabel für die Anlage auf der Probebühne besorgen.
16:30 Essen in der Kantine, dabei diverse Anliegen von zufällig vorbeikommenden Kolleg:innen klären und Probenplan für den nächsten Tag per SMS verschicken.
17:00 Büro: ca. 10-15 neue E-Mails checken, gleichzeitig drei bis vier Telefonate führen und das von der Hospitantin überarbeitete Regiebuch gegenlesen und ausdrucken.
17:30 Besprechung mit der Videoabteilung für morgigen Dreh auf der Probebühne.
18:00 Treffen mit Schauspielerin, um Text für die Abendvorstellung durchzusprechen.
18:30 Beginn der Abendspielleitung: Anwesenheit aller Beteiligten kontrollieren, Bühne und Requisiten checken, Inspizientin begrüßen und Verkaufszahlen erfragen.
19:00 Video- und Soundcheck, kleine Probe mit Kinderstatist:innen.
19:15 Tee für erkälteten Schauspieler besorgen, kurze Gespräche im Bühnenvorraum.
19:30 Mit der Inspizientin dafür sorgen, dass die Vorstellung pünktlich beginnt, dann schnell auf den Regieassistenz-Platz im Saal setzen.
19:30 – 21:30 Vorstellung: beobachten, was heute gut oder schlecht läuft – sowohl auf künstlerischer, als auf technischer Seite. Pannen oder Kritik, ebenso Reaktionen des Publikums notieren/merken (währenddessen etwa acht bis neun SMS).
21:30 Ende der Vorstellung: schnell zum Inspizienzpult und Applaus-Ordnung ansagen. Danach Rücksprache mit Inspizientin, Kritik für technische Ungenauigkeiten, im Vorstellungsbuch die Abendregie quittieren und Kinderstatist:innen ins Taxi setzen.
21:45 Kritik und Nachbesprechung mit einigen Schauspieler:innen.
22:00 Büro: E-Mails checken, mit Hospitantin telefonieren, um in Erfahrung zu bringen wie die Abendprobe lief und ob es noch etwas vorzubereiten gibt für den nächsten Tag.
22:15 Kantine: Beim Abendessen mit Schauspieler:innen und anderen Kolleg:innen über Vorstellung, Proben und Theateralltag sprechen.
23:00 Arbeitstag klingt mit einer SMS vom kranken Schauspieler aus, der auch für den morgigen Tag absagt, Regisseur informieren, Probenplan ändern, Videodreh verschieben.
23:30 – 1:00 Zeit für Privatleben wie E-Mails beantworten, Nachrichten schauen, lesen.
1:30 Schnell schlafen.

erschienen in junge bühne Nr. 7