Berufsbild

Als Theaterschreiner:in fertigt man alle größeren Holzkonstruktionen an, die für ein Bühnenbild benötigt werden. Alle Anfertigungen im Theater sind Einzelstücke oder maximal Kleinserien. Die Holzkonstruktionen werden zum Teil nach technischen Zeichnungen angefertigt. Schreiner:innen im Theater müssen aber auch in der Lage sein, selbstständig ohne Vorlage Holzbauten anzufertigen, um kurzfristige Änderungen oder Reparaturen an Bühnenbildern umsetzen zu können.

Welches Material jeweils verwendet wird, entscheidet der:die Leiter:in der Theaterschreinerei unter Berücksichtigung statischer, finanzieller, stilistischer und akustischer Aspekte. Die Schreinerei arbeitet eng mit der Technischen Direktion und der Bühnenbildgestaltung zusammen, deren Entwürfe eigenverantwortlich realisiert werden. Bevor die eigentliche Arbeit beginnt, werden die vorliegenden Entwürfe hinsichtlich der entstehenden Kosten und der benötigten Arbeitsstunden geprüft. Häufig ist auch eine Werkstättenleitung zwischengeschaltet, welche die verschiedenen Gewerke des Theaters koordiniert. Schreiner:innen werden auch in der Bühnentechnik eingesetzt, um dort neben den allgemeinen Arbeiten ihr Fachwissen einzubringen.

Voraussetzungen

Neben der fachlichen Qualifikation sollten Theaterschreiner:innen Interesse an der Verwirklichung künstlerischer Ideen mitbringen sowie ein hohes Maß an Gestaltungswillen und Fachkompetenz aufweisen. Hinzu kommt ein ausgeprägtes Stilempfinden, um auch Bühnenbilder vergangener Epochen detailgetreu realisieren zu können. Stressresistenz und Flexibilität sind ebenfalls wichtig. Ein:e Leiter:in der Theaterschreinerei sollte die Meisterprüfung als Tischler:in abgelegt haben.

Ausbildung

Das erste Jahr der Ausbildung zum:zur Schreiner:in/Tischler:in findet meistens als Berufsgrundbildungsjahr im Vollzeitunterricht an Berufsschulen statt, anschließend ist das Ausbildungssystem dual. Insgesamt dauert die handwerkliche Ausbildung in der Regel drei Jahre. Viele Theaterwerkstätten bilden diesen Handwerksberuf aus.