Berufsbild

Wenn der Schuh drückt, kann man nicht gut singen, spielen und tanzen. Das gilt in besonderem Maße am Theater. Gute und passgenaue Schuhe runden ein Kostüm häufig erst ab und verhelfen zu einem gelungenen Auftritt. Viele große Theater beschäftigen noch Schuhmacher:innen, allerdings nimmt die Zahl an beschäftigten Schuhmacher:innen stetig ab. Schuhmacher:innen am Theater beschäftigen sich mit allen Arten von historischen und modernen Schuhen, so z.B. besonders hohe Schuhe (Kothurne), Schuhe, die eine Behinderung (Klumpfuß) vortäuschen, Reitstiefel, Damenschuhe in Herrengrößen, feine Pumps, Knöpfstiefel, Ballettstiefeln etc. Zum Tagesgeschäft gehören aber auch unzählige Reparaturen. Stehen Umbesetzungen an, müssen Schuhe neu angefertigt oder verändert werden und dies häufig in sehr kurzer Zeit.

Oft gehört zum Arbeitsfeld des:der Schuhmacher:in auch die Pflege des Schuhfundus und das Einrichten (Bereitstellen) der Schuhe am Abend in den Garderoben.

Voraussetzungen und Ausbildung

Als Schuhmacher:in am Theater sollte man unter anderem über handwerkliches Geschick, Interesse an Kostüm- und Kunstgeschichte und Teamgeist verfügen. Der Schuhmacherberuf ist ein Ausbildungsberuf, wenn auch die Ausbildung im Orthopädieschuhhandwerk inzwischen überwiegen dürfte. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Vermittelt werden in dieser Zeit die Bearbeitung unterschiedlicher Materialien, aber auch Grundkenntnisse der Anatomie des Menschen, insbesondere des Fußes. Die Ausbildung im Orthopädiebereich ist für das Arbeiten an einem Theater ebenfalls eine hervorragende Grundlage.

Ausbildung

Das erste Jahr der Ausbildung zum:zur Schreiner:in/Tischler:in findet meistens als Berufsgrundbildungsjahr im Vollzeitunterricht an Berufsschulen statt, anschließend ist das Ausbildungssystem dual. Insgesamt dauert die handwerkliche Ausbildung in der Regel drei Jahre. Viele Theaterwerkstätten bilden diesen Handwerksberuf aus.