Berufsbild

Die Beschäftigung von Sounddesigner:innen (auch: Klanggestalter:innen, Tongestalter:- innen) im Theater ist relativ neu und basiert auf der in den letzten Jahren verbesserten technischen Ausstattung der Häuser und den gesteigerten Erwartungen auch infolge der wachsenden Bedeutung des Sounddesigns im Film. Der Beruf ist dem des:der Tonmeister:in sehr ähnlich und erweitert dessen Aufgabenspektrum in Richtung der künstlerisch-kreativen Beteiligung an der Aufführung. Unter Sounddesign versteht man die gestalterische Arbeit an allen akustischen Elementen einer Aufführung (Geräuschen, Atmosphären, Soundeffekten), in bestimmten Zusammenhängen kann das Sounddesign auch die Qualität einer eigenen Komposition erreichen. Klangelemente können durch die akustischen Dimensionen (Frequenzen, rhythmische Gestalt, Lautstärke, dynamische Entwicklung) unmittelbar die Gefühlsebene der Zuschau- enden ansprechen. Durch den zunehmenden Einsatz von Mikroports (kleinen, am Körper getragenen Mikrofonen) seit den frühen 1970er Jahren haben Sounddesigner :innen auch Gestaltungsmöglichkeiten bezüglich der gesprochenen Dialoge, durch die Verstärkung wird eine bisher nur schwer zu realisierende Intimität ermöglicht. Auch die Aufnahme von Orchestern während der Aufführung ist – vor allem im Musical – inzwischen weit verbreitet. Das Sounddesign verantwortet die akustische Wahrnehmung der Aufführung – bei komplexen künstlerischen Herausforderungen kann das zu einer durchgehenden Geräusch- und Klangkulisse führen, die künstlerisch einen vergleichbaren Stellenwert mit einer Musik- Komposition haben kann. Ansonsten gelten hier die Anforderungen wie bei einem:r Tonmeister:in (vgl. dort), oft obliegen ihm:ihr zusätzlich die künstlerischen Aufgaben des Sounddesigns.

Voraussetzungen

Die Berufsbezeichnung „Sounddesigner:in“ ist nicht gesetzlich geschützt. Sie wird in den Medien unterschiedlich verwendet, der Umgang mit Musik wird jedoch als kennzeichnend für dieses Tätigkeitsfeld angesehen, musikalische Begabung gilt als grundsätzliche Voraussetzung. Eine frühzeitige Beschäftigung mit Funktion, Wirkung und Handhabung der elektroakustischen Geräte in Theorie und Praxis ist unverzichtbare Voraussetzung. Neben einem guten Gehör sollte die Beherrschung eines Musikinstruments die musikalischen Anforderungen abdecken.

Als Schulabschluss werden das Abitur, teilweise auch die Fachhochschulreife oder ein gleichwertiger Abschluss verlangt.

Ausbildung

Ein Musikstudium oder eine Ausbildung zum:zur Tonmeister:in bieten gute Einstiegsmöglichkeiten für diesen Beruf. Studiengänge wie Sounddesign oder Audiodesign gibt es inzwischen in vielen deutschen Städten. Je nach Ausbildungsinstitut und Dauer schließt das Studium mit Diplom, Bachelor oder Master ab.