Berufsbild

Der Beruf Orchestermanager:in existiert in verschiedenen Formen und mit unterschiedlichen Funktionsbezeichnungen: In Theatern und Rundfunkanstalten sind sie in der Regel Leiter:in der Orchesterabteilung (auch Orchesterdirektor:in oder Orchestergeschäftsführer:in genannt). In Konzertorchestern werden sie Intendant:in genannt.

Orchestermanager:innen haben die Aufgabe, das ihnen anvertraute Orchester weiter zu entwickeln sowohl orchesterintern, als auch künstlerisch und in der Wahrnehmung nach außen, ob in Fachkreisen oder in der breiten Öffentlichkeit. Die interne Arbeit im Haus und mit den Musiker:innen braucht Durchsetzungsvermögen, Geduld und eine klare Vision für das Orchester. Dabei fallen vor allem folgende Aufgaben an: die personelle und organisatorische Leitung des Orchesters, die Steuerung der Produktionen, die künstlerische Planung (meist zusammen mit dem:der Generalmusikdirektor:in bzw. Chefdirigent:in), der Kontakt zu Solist:innen, Dirigent:innen, Künstleragenturen und Veranstaltern, das Marketing sowie die Zusammenarbeit mit betrieblichen Gremien.

Die Aufgaben unterscheiden sich je nach Orchester sowie den persönlichen Kompetenzschwerpunkten, sie sind abhängig von Organisationsform und -struktur des jeweiligen Hauses. Orchesterdisponent:innen, Orchesterinspektor:innen, Leiter:in bzw. Beschäftigte des Orchesterbüros sind Funktionen, die Orchestermanager:innen in ihren Aufgaben unterstützen. In kleineren Theaterorchestern ohne gesondertes Orchestermanagement werden die Aufgaben des Orchesterbereiches in Teilen von ihnen übernommen. Die Arbeitszeiten sind lang, man arbeitet nicht nur tagsüber, sondern orientiert sich auch an Dienstplan und Einsatz des Orchesters.

Voraussetzungen

Für diesen Beruf benötigt man vielseitige Qualifikationen, die je nach Gestaltung der Position unterschiedlich stark ausgeprägt sein können: einerseits künstlerische, musikwissenschaftliche Kenntnisse sowie programmplanerische Ideen und Konzepte, andererseits Erfahrungen im Projekt- und Veranstaltungsmanagement, sowie technische, betriebswirtschaftliche, (arbeits-)rechtliche, (kultur-)politische Fähigkeiten. Besonders wichtig sind Führungskompetenzen für die Arbeit mit künstlerischem und nicht-künstlerischem Personal. Man muss kommunikativ und lösungsorientiert sein und generell Freude am Kontakt mit Menschen innerhalb und außerhalb des Theaters oder Orchesters haben. Insbesondere als Orchestermanager:in an einem Theater muss man in der Lage sein, in unterschiedlichen und komplexen Leitungskonstellationen zu arbeiten.

Ausbildung

Grundsätzlich gibt es viele Ausbildungswege für diesen Beruf. In der Regel wird ein abgeschlossenes Studium erwartet, entweder im Bereich Kultur-/Orchestermanagement oder in anderen Fachrichtungen (z.B. Rechtswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Musik, Musikwissenschaft, Theaterwissenschaft). Von Vorteil ist es, wenn man ein Instrument erlernt hat und gegebenenfalls eigene musikalische Erfahrungen in einem Ensemble gesammelt hat. Eine regelmäßige Weiterbildung während der Berufsausübung ist unerlässlich.

Video

Einblicke ins Orchestermanagement am Konzerthaus Berlin